Wohnhaus und Atelier

Die hölzerne und unbehandelte Fassade wird sichtbar verwittern. Sie steht für eine Gesellschaft, die das Alter als etwas Wertvolles und Schönes ansieht. Um dies deutlich hervorzuheben, steht die Holzfassade im Kontrast zu einem mondänen inneren und dauerhaften Fensterrahmen.

Die Fassade der Eingangsseite wird durch den symmetrischen Aufbau des Gebäudegrundrisses geprägt, während die West und Südfassade durch beide Verglasungselemente horizontale und vertikale Gegensätze bilden. Beide Elemente verfügen über einen gläsernen Eckstoß am Knickpunkt des Wandverlaufs und nehmen dadurch Bezug zueinander.

Die Gebäudeform nimmt Bezug zur in Sichtweite befindlichen Waldorfschule und teilt den Ansatz und das Bedürfnis nach einer freien Formensprache. Der turmartige Bau erinnert auch an die auf der Schwäbischen Alb verteilten Bergfriede (mittelalterliche Wohntürme und kleine Burganlagen).

Es wurde weitestgehend darauf geachtet, wiederverwertbare Baumaterialien zu verwenden und keine Verbundmaterialien (WDVS) zu produzieren.

Das Gebäude wird passiv und aktiv über die Sonne beheizt. Es wird dabei ein solarer Deckungsgrad von 60% erreicht. Der restliche Energiebedarf wird durch eine Biomasse-Heizung ergänzt.

Der jedoch wichtigste energetische Ansatz bestand darin, möglichst kompakt zu bauen und gleichzeitig alle räumlichen Bedürfnissen gerecht zu werden.